Folgen Sie mir in das Pratermuseum!

Ich heiße Anna und arbeite im Austria Classic Hotel Wien als langjährige Mitarbeiterin an der Rezeption und bin auch besonders für kulturelle Auskünfte eine sehr gute Ansprechpartnerin. Als kulturinteressierter Mensch bin ich schon seit der Gründung ein begeistertes Mitglied des Vienna Experts Club. Zu Ausstellungen, Neueröffnungen und vielen anderen kulturellen Highlights sind wir immer die Ersten vor Ort und dürfen ein vielseitiges Programm erleben und somit auch unseren Gästen unsere Erlebnisse authentisch weitervermitteln.

Das Pratermuseum

Im Juni dieses Jahres wurden wir zu einer Führung ins neu eröffnete Pratermuseum eingeladen. Das Pratermuseum befindet sich nahe dem Haupteingang zum Prater und hat einen Eingang sowohl von der Straße des 1. Mai als auch vom Eduard Lang Weg. Es ist der erste öffentliche Holzbau Wiens und ist energieautark. Es verfügt über eine Ausstellungsfläche von 400m2 und ist daher als Museum eher klein.

Öffnungszeiten und Preise

Das Pratermuseum ist im März 2024 eröffnet worden und zeigt die Geschichte des legendären Wiener Vergnügungsparks, von seiner Eröffnung im Jahr 1766 bis heute. Es ist ganzjährig von Dienstag bis Sonntag 11:00 bis 18:00 geöffnet. Der Eintritt kostet Euro 8,-, ermäßigt Euro 6,-. An jedem ersten Sonntag im Monat ist Gratiseintritt. Für alle unter 19 Jahren ist der Eintritt ebenfalls kostenfrei. Das Ticket kann man auch mit der Pratercard bezahlen.

Die Geschichte des Wiener Prater

Als Kaiser Joseph II., Sohn und Nachfolger von Maria Theresia das ehemalige Jagdrevier der Öffentlichkeit zugänglich machte, war das eine Sensation, die sich bei der Bevölkerung sofort großer Beliebtheit erfreute. Das große Areal wurde ein ORT FÜR ALLE, für Menschen aller sozialen Schichten, was eine Neuheit zur damaligen Zeit bedeutete. Es hieß, es soll ein Ort zu jeder Zeit für Jedermann sein. Oberstes Gebot war "Rücksicht nehmen". Zu den Attraktionen gehörten in den Anfängen spektakuläre Feuerwerke, Karussells, Kasperlshows und sogar experimentelle Ballonflüge. In den folgenden Jahren änderte sich nach und nach das Unterhaltungskonzept und auch der Prater setzte mit Themenparks wie „Venedig in Wien" völlig neue Unterhaltungsstandards. Übrigens wurde im Austria Classic Hotel Wien der Sohn des Erfinders des "Venedig in Wien" geboren, nämlich Max Steiner.

Familie Steiner

Eine Gedenktafel in unserem Frühstücksraum sowie in unserer Max Steiner Bar, die diesem großartigem Komponisten, dem "Vater der Filmmusik" gewidmet ist, erinnern an sein Geburtshaus in der Praterstrasse 72. Ebenfalls wird auf unseren Gedenktafeln seine Familie erwähnt, wie Vater Gabor Steiner, Erfinder des „Venedig in Wien“ sowie Großvater und Onkel. Alle waren Persönlichkeiten in der Musikwelt.
 

Das Museum

Im Pratermuseum beginnt die Erzählung der Geschichte des Praters im Foyer mit einem monumentalen Panoramabild des Vergnügungsparks und der weitläufigen Landschaft des grünen Praters. Das Foyer ist frei zugänglich und kann auch für Veranstaltungen genutzt werden. Auf dem riesigen Bild, das die ganze Wand ausfüllt, kann man bekannte Persönlichkeiten vieler Epochen erkennen. Es zeigt Unmengen an Situationen des täglichen Lebens. Betrachtet man dieses enorme Bild länger, so wird es zu einem Suchbild. Gleich nach dem Eintritt in die Welt der bunten Vielfalten erinnert ein Satz an die ursprüngliche Ideologie des Prater Areals → ein ORT FÜR ALLE; oberstes Gebot ist ‚Rücksicht nehmen‘. In einem niedergeschriebenen Gedanken des damals lebenden österreichischen Schriftstellers Adalbert Stifter kann man die Vielfältigkeit dieses Areals erahnen. „Man muss den Prater gesehen und erlebt haben, um diesen zu begreifen“ steht an der Wand geschrieben.

In diesem Museum befinden sich faszinierende historische Objekte – darunter Ringelspiel- und Kasperlfiguren, Teile einer Grottenbahn oder frühe Spielautomaten. Pläne, Modelle, Fotos, Eintrittskarten, Programmhefte und Plakate ergänzen die Präsentation. Die Welt und Geschichte des Freizeitparks kann erlebt werden sowohl in Form von originalen Exponaten vergangener Tage, als auch in Form von Gemälden. Das Museum ist eher klein und es werden einige ausgewählte Exponate ausgestellt, umso besser, den ansonsten käme es zu einer Reizüberflutung. Manchmal ist die Mischung etwas wild – neben dem kultigen Watschenmann steht ein Modell der riesigen Rotunde und ein altes Tenniskleid neben einer Faust, die ein Brett durchschlägt.

Die Auswahl der Stücke ist so bunt, wie der Prater selbst. Sogar das düstere Kapitel des Nationalsozialismus und der heute sehr fragwürdige frühere Umgang mit Tieren, bekommen hier einen Platz. Auch gibt es einige Fotos jener Zeit, als „abnormale“ und „exotische“ Menschen dem Publikum zur Schau gestellt wurden.

 

Die Praterdynastien

Im oberen Geschoß verweilte ich etwas länger, denn es kommen dort manche Menschen per Video zu Wort, deren Leben mit dem Prater eng verbunden ist. Man kann in die Geschichte einiger Praterdynastien eintauchen, so wie zum Beispiel jener der Vorfahren der Familie Lang. Heute ist Silvia Lang, Ururenkelin der Praterdynastie Nikolai Kobelkoff, die Chefin des Praters, d.h. die ehrenamtliche Präsidentin des Wiener Praterverbandes. In folgendem link können Sie Ihrer Erzählung zuhören -> Familiendynastie in fünfter Generation.

Ich, Anna, beende nun meine Erzählung und wünsche Ihnen, liebe Gäste, eine wunderbare Zeit bei uns im Austria Classic Hotel Wien und bei einem Besuch des Wiener Prater und des Pratermuseums.

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